Sony QX10 und QX100 – Wechselobjektive für dein Smartphone
19. Dezember 2013Im Zeitalter von immer besser werdenden Smartphones mit immer noch besseren Kameras ist es schwer noch eine drauf zu legen. Sony wagt den Schritt mit Wechselobjektiven für das Smartphone. Wer sich fragt wie das aussehen soll, sollte jetzt weiterlesen.
EINLEITUNG:
Zum Zeitpunkt der Ankündigung dieser Wechselobjektive dachten wir, ob das war wird. Warum sollte ich mir ein Objektiv kaufen geschweige denn wie wird das auf dem Smartphone montiert? Uns dann näher damit beschäftigt mussten wir uns eingestehen, trotz z.b. Nokia 1020 mit 41MP Kamera oder dem Sony Xperia Z1 mit 21MP, ein Objektiv ist schon cool vor allem so wie es Sony geplant bzw. ausgeführt hat. Warum aber dann wirklich eines kaufen, gleich!
UNBOXING:
Natürlich haben wir Sony darum gebeten uns beide Kandidaten zu zusenden. Gesagt, getan flatterten die beiden Schönlinge zu uns in die Redaktion. Schlicht im runden Karton verpackt befindet sich jeweils ein Objektiv in der Hülle. Was beide vereint, sie funktionieren gleich. Ansonsten unterscheiden sie sich können aber doch Geschwister sein. Wie gesagt das QX10 und QX100 sind Schönlinge. Beim ersten Anblick erinnern sie stark an normale Objektive für eine DSLR doch sieht man genau hin gibts keinen Bajonettanschluss. Also wie soll das dann funktionieren? Ja richtig per WLAN. Aber jetzt zum Packungsinhalt.
Neben dem Objektiv selbst finden wir ein Objektiv, QX10 oder QX100, einen Akku, eine Objektivschlaufe sowie ein Ladekabel, USB-microUSB. Natürlich mit dabei eine Bedienungsanleitung um erste Schritte zu erleichtern.
HANDLING:
Jeder von euch hatte vermutlich mal ein Objektiv in der Hand. Die Sony Objektive unterscheiden sich nicht wesentlich von anderen Objektiven außer, dass sie keinen Bajonettanschluss besitzen. Wozu auch wird doch nicht aufgeschraubt.
An der Vorderseite findet man die Linse selbst die bei der QX10 unterschiedlich ist zur QX100. Beide Objektive besitzen einen eigene Regler für die Brennweite sowie einen eigenen Auslöser. Die Größere, QX100, kann sogar manuell scharf gestellt werden bzw. hat einen Scharfstellring.
Weiters zu finden ist im Objektiv der Akkuslot sowie ein microSD-Slot der entweder beim Akku oder an der Seite des Objektives liegt.
Die Objektive sind aus Plastik gefertigt sind aber hochwertig. Keine Spur von Schlampigkeit. Das QX100 wurde mittels Linsen von Carl Zeiss veredelt.
VERBINDUNG:
Ganze einfach für diejenigen die NFC am Smartphone besitzen. Kurz an das Objektiv gehalten gehen alle Einstellungen von alleine. Das Objektiv verbindet sich per Wifi mit dem Smartphone und los geht´s außer man hat das wichtige, zur Verbindung notwendige App, Play Memories vergessen. Bei Apple geht´s anders nämlich über das WLAN Menü.
[appbox googleplay id=com.sony.playmemories.mobile]
Apple Jünger sollten nicht verzagen denn auch für iOS gibt es das App,
[appbox appstore id489191124]
Wer dann auch mittels App verbunden ist bekommt das Aufnahmebild direkt auf den Bildschirm gebeamt. Anfänglich ist es sehr schwierig das jeweilige Objektiv gerade zu halten.
Man muss bedenken bei einer Kamera hält man nicht rein das Objektiv sondern einen kantigen Gegenstand, sprich Kamera den man nach Augenmaß gerade ausrichten kann. Bei einem runden Objektiv fällt dies schwer. Aber auch daran wurde gedacht und den Objektiven ein Aufsteckring mitgegeben der sich mittels zwei Flügel, die beweglich (flexibel) sind, an das Smartphone klammern lässt. Keine Angst es wird nichts kaputt.
Für Sony selbst gibt es sogar eigene Hüllen für das Xperia Z.
DATEN UND KÖNNEN:
Hui, da geht´s ab. Von außen würde keiner vermuten was in den Dingern steckt.
QX10:
Das DSC-QX10 Objektiv ist am ehesten verwandt mit der Cybershot WX150. Mit 18MP und einem 1/2,3 Zoll großen Sensor muss es oft erst gegen gute lichtstarke Smartphonekameras ankommen noch dazu bei einer Blende von F3,3 bei 25 mm, Kleinbild Weitwinkel, sowie F5,9 bei 250 mm im Kleinbildformat, Tele. Smartphonekameras bieten hier teilweise schon Blenden von F2.0 über den gesamten Zoombereich. Pluspunkte erzielt die QX10 vor allem beim Zoom. Mit 10-fachem optischen Zoom überragt man Smartphonekameras um einiges. Knipst man mit dem QX10 ist es dem Objektiv sozusagen egal ob man gezoomt oder ungezoomt fotografiert. Die 18MP liegen immer an und ein nachträgliches Zoomen am heimische Computer wird somit zum Highlight.
QX100:
Die QX100 setzt dem Sahnehäupchen noch einen drauf. Integriert man neben Linsen von Carl Zeiss auch einen 1 Zoll Sensor mit stolzen 20,2 MP. Blenden von F1.8 bei 28 mm Weitwinkel (Kleinbild) und F4.9 bei 100mm Tele (Kleinbild) zeugen von mehr Lichtstärke. Aufnahmen bei Dämmerung gelingen leichter aus der Hand. Blöderweise kann man bei der QX100 nur von einem ca. 3-fach optischem Zoom sprechen ist also der QX10 unterlegen.
Um euch die Details dieser beiden Objektive zu veranschaulichen vergleichen wir einfach alle Punkte miteinander. Oben QX10 unten QX100:
Sensor:
- 1/2,3 Zoll, Exmor R(R) CMOS
- 1,0 Zoll, Exmor R(R) CMOS
Auflösung, Blende, Brennweite:
- 18 MP, F3.3-5.9, 25-250mm
- 20,2 MP, F1.8-4.9, 28-100mm (3:2) und 30-108mm (4:3)
ISO:
- 160-12800
- 160-25.600
Verschlusszeiten:
- 1-1/1600s
- 1-1/2000s
Speicher und Speicherformate:
- microSD bis 64GB, Memory Stick, Smartphone, JPEG und MP4 (Video)
- microSD bis 64GB, Memory Stick, Smartphone, JPEG und MP4 (Video)
Verbindung und Akku:
- NFC, Wifi, microUSB, 600mAh
- NFC, Wifi, microUSB, 600mAh
Größe und Gewicht:
- 62,4 x 61,8 x 33,3 mm, 105 Gramm
- 62,5 x 62,5 x 55,5 mm, 179 Gramm
Ebenfalls als sehr positiv hervorzuheben ist der optische Bildstabilisator, bei Sony SteadyShot genannt. Er wirkt hingegen bei Smartphones optisch und nicht softwareseitig. Das führt schlussendlich zu besseren bzw. saubereren Bildern. Wer jetzt der Meinung ist es gibt keine Smartphones mit optischen Bildstabi irrt denn das Nokia 1020 oder auch Sony´s Flaggschiff Z1 besitzen solchen.
Doch zum Verständnis wie funktioniert dieser Bildstabilisator. Im Inneren des Objektives ist eine Linse beweglich gelagert und gleicht so Bewegungen des Benützers aus.
Als vollwertiger Helfer der Bildverbesserung tritt neben dem Stabi auch der BIONZ Bildprozessor ein den wir schon aus der Kamera Reihe kennen und der bei Sony schon sehr gute Dienste verrichtet.
PRAXIS:
In der Praxis gestaltet sich meistens alles einfacher. Mein Z1 oder das HTC One Max per NFC mit den Objektiven gekoppelt lässt sich sofort losknipsen. Bei Apple gibts kein NFC weshalb dies über das WLAN Menü erfolgen muss. Einmal gekoppelt erkennt das Smartphone das Objektiv und umgekehrt.
Um zu guten Bildern zu kommen muss man keine speziellen Kenntnisse der Fotografie haben Es lassen sich rasch schöne Bilder an die Wand zu zaubern. Sony hat bei Beiden die intelligente Automatik, die überlegene Automatik sowie den Programmmodus integriert.
Beim QX100 überdies das Aufnehmen mit Blendenpriorität zur Regulierung der Schärfentiefe. Das heißt kurz gesagt im Automodus gelingen unserer Meinung nach sehr gute Bilder die sowohl bei der Farbe wie auch beim Kontrast den eingebauten Smartphonekameras allemal den Rang ablaufen.
Die Schärfe erfolgt entweder automatisch oder manuell. Dazu kann man am Smartphone von AF-S auf MF umstellen.
Das non plus ultra aber bildet die Variabilität der Objektive. Blickwinkel lassen sich frei gestalten. Leicht schräg, von unten, aus einer Lücke heraus, alles ist möglich. So macht fotografieren richtig Spaß, verlässt man sämtliche je gehörte Regeln. Ohne Smartphone gestaltet sich das Fotografieren erst richtig zur lustigen Geschichte. Man weiß ja nicht was und wie man fotografiert. Ich sag es euch was man da für lustige Bilder bekommt.
Knipst man mit Display am Smartphone kam es anfänglich zu Irritationen bei mir. Das Objekt anvisiert, abgedrückt und am Display wird was unscharfes gezeigt. Gott sei Dank stellt sich heraus, dass dies nicht das Bild ist ich geschossen habe. Auch wissen wir nicht warum das so ist. Vermutlich wegen der Auslöszeit und der Übertragung der Bilder zum Smartphone.
Wir lassen aber besser Bilder sprechen.
Zuerst ein Vergleich des QX10 Objektives mit dem QX100 und dem Sony Xperia Z1. Danach folgen Bilder vom Schloss Ambras.
FAZIT:
Man muss selbst entscheiden ob man zusätzlich zum Smartphone ein Objektiv ala QX10 oder QX100 benötigt doch zeigt unser Test das auch ein Nokia 1020 ein wenig das Nachsehen hat. Der große Vorteil dieser Objektive ist das optische Zoom. Beim QX10 kann man sogar ca. 10 fach zoomen. Dadurch kann man einiges heranholen was weit weg ist ohne dass die Bildqualität darunter leidet.
Blickwinkel aller Art, Farben die nicht verfälscht werden und Kontraste die so mit einem Smartphone nicht möglich sind.