REISE nach BARCELONA: Nikon D5500 Touchscreen DSLR mit einem Hauch von Semiprofi
11. Juni 2015 0 Von SteveAls wir vor gut einem Jahr die Nikon D5300 geliefert bekamen, staunten wir nicht schlecht, wie nah die schon an der D7000 dran ist. Die Ankündigung der Nikon D5500 Touchscreen DSLR verfolgten wir gespannt und nichts lässt die neue Kamera besser in Szene rücken, als sie bei einem City-Trip nach Barcelona zu testen.
Handling
Klein wirkt der Body der Nikon D5500 Touchscreen DSLR im Vergleich zu manchen High-End Kompakten-, System-, Bridge – Kameras. Fast könnte man sagen: so klein und schon eine Top-DSLR.
Was auffällt, die Griffmulde ist sehr stark ausgespart und lässt sich auch mit großen Händen sehr gut halten. Einzig das Fokuslicht könnte man mit dem Finger leicht verdecken, wenn man sie nicht sauber hält.
Die Verarbeitung ist typisch Nikon auf höchstem Niveau, das Gehäuse wirkt teils wie aus einem Guss.
Wie schon von der Nikon D5300 bekannt, ist auch die neue D5500 mit allem Wichtigen ausgestattet und die Erneuerungen liegen mehr im Detail als im gesamten. Die Grenze zur D7200 verschwimmt zunehmend immer mehr.
Die Nikon D5300 im Überblick
Auf der Rückseite geht es teils enger zu, als bei der Größeren D7200. Dennoch ist alles perfekt ergonomisch abgestimmt und positioniert. Man findet alles wie gewohnt an der Stelle, wie es schon bei Nikon einzigartig ist. Auch an das WLan wurde wieder gedacht, das GPS fehlt leider, und das Stellrad für Blende und Verschluss wurde etwas ausgeprägter.
Display und Sucher
Was ganz neu ist, ist das 3,2 Zoll Touch-Display mit einer Auflösung von 1.036.800 Pixel. Somit bedient man die Nikon D5500 Touchscreen DSLR fast schon so flink wie die Nikon 1 V3 (zum Test). Klapp-, kipp- und drehbar ist es ebenso. Selfie-Fan´s sind hier ebenso gut aufgehoben, wie auch wenn man gerne mal aus eher unüblichen Positionen heraus fotografiert.
Der Sucher auf der Nikon D5500 ist wirklich sehr gut. Die Auflösung ist wie bei einer DSLR bekannt ein Genuss, gegenüber eines elektronischen Suchers. Wer jedoch alle Infos angezeigt bekommen will, muss über das Live-View Fotografieren, verliert jedoch etwas an Geschwindigkeit und DSLR-Feeling. Dabei ist das Display auch sehr gut bei Sonnenlicht ablesbar.
Die Anschlüsse sind alle unter einer Schutzkappe gepackt und die Spaltmasse bei den Öffnungen sind auf ein Minimum reduziert, sodass auch beim Fotografieren im Freien keinen Gefahr besteht, dass sich kleine Fremdkörper wie Sand dort hinein verirren.
Bedienelemente und Blitz der Nikon D5500
Fast möge man sagen, kennt man eine Nikon, kennt man alle. So auch bei der D5500. Neben dem PSAM sind auch eine iAuto, aber auch Effekt und Szenen Fotografie vorhanden. Auch eine DSLR im Jahr 2015 will einer Systemkamera nichts nachstehen und bietet so auch einiges an Funktionen.
Neben einem Stereo Mikrofon ist auch der Blitzschuh vorhanden. Im Gegenteil zu eine Nikon 1 V3, bei der man gerne bei Standards den Rotstift ansetzt, wird der Blitzschuh und der Sucher bei einer echten DSLR niemals fehlen. Aber auch der interne Blitz kann sich sehen lassen. Voll automatisch klappt der Blitz, falls nötig, heraus und hilft so bei schwachem Licht eine gute Aufnahme zu erzielen.
Sensor und Auflösung
Das wichtigste bei einer DSLR neben den unzähligen möglichen manuellen Einstellungen ist der Sensor, der ein APS-C bei Nikon DX-Format genannt, löst mit stolzen 24 MP auf. Der im klassischen 3:2 Format fotografiert. Unverkennbar es ist eine waschechte DSLR – wenn auch der Sprung von der D5300 (zum Test) zur neuen D5500 eher minimal ausfällt.
Reisefotografie mit der Nikon D5500 Touchscreen DSLR
Auch wenn das GPS bei der D5500 nun fehlt, haben wir uns dennoch ein Reisezoom Nikkor 18-140 mm geschnappt und sind mit dem Kit nach Barcelona gereist und haben den Sommer gesucht. Genau hier sehen wir auch den Vorteil der kleineren D5500. Dank ihrer Größe und dem Gewicht von nur 470 Gramm eignet sie sich hervorragend als Reisekamera. Da spielt es auch keine Rolle, dass das Nikkor 18-140 mm nur eine Lichtstärke von f 3,5 bis f 5,6 bietet.
Perfekt gerüstet ging es dann los nach Spanien und wir versuchten uns in der Streetfotografie. Aber als erstes ging es zum Strand. Frische 16 Grad hatte noch das Meer und war zum Baden dann noch etwas zu frisch. Wasserscheu ist die Nikon D5500 dann auch noch, so dass sich hier die Nikon AW130 (zum Test) besser eignen würde.
Um noch zuvor die Größe besser vorzeigen zu können wie groß das Objektiv gegen den Body der Nikon D5500 wirkt, haben wir die beiden Bilder erstellt. Am ersten Bild mit dem eingefahrenen Objektiv auf 18 mm gestellt und beim zweiten Bild mit maximalen Zoom auf 140 mm gestellt. Zwar ist die Nikon mit dem Reisezoom etwas Kopflastig dafür hat man maximale Flexibilität im Urlaub immer dabei. Der Faktor bezieht sich auf Faktor 1,5 und ergibt somit ein Zoom Bereich nach Kleinbild von 27 x 210 mm. Zwar kein starkes Weitwinkel, dennoch lässt sich damit gut fotografieren.
Bilder aus Barcelona mit der Nikon D5500
Auch wenn das Meer nicht ganz badetauglich ist, mussten wir es wagen. Die Schuhe aus und die Zehen in den noch etwas kühlen Sand gesteckt. Herrlich, so macht Testen Spaß.
Ein bisschen Wasser wollten wir dann auch einfangen und haben sogleich den Speed der Nikon D5500 in Kombination mit dem Reisezoom angeschaut. Es ist durchaus möglich, schnelle Bewegungen gekonnt damit einzufangen. Selbst den Sand erkennt man gut, wie er von der Welle aufgewirbelt wird. Der Blitz hat sich automatisch hinzu aktiviert und verstärkt den Effekt.
Wer in RAW und JPG parallel die Aufnahme auf die Speicherkarte ablegen möchte, sollte ein möglichst schnelle Speicherkarte verwenden. Mit unserer SandDisk U3 Class 10 kamen wir teils bei Serienaufnahmen an deren Grenzen. Stolze 54 MB werden dann pro Aufnahme auf die SD Karte geschoben. Serienbildaufnahmen sind so nur begrenzt machbar. Wer nur in RAW fotografiert bringt aber die Kamera nicht in Bedrängnis, ebenso nicht die von uns genutzte SD Karte. Stolze 5 Bildern in der Sekunde im RAW Format hält die Kamera auch bei schnellen Ereignissen das Bild treffsicher fest.
Makrofotografie klappt nur mit Unterstützung eines Makro-Objektivs. Die diversen Filter und Szenen Modi ermöglichen dennoch den Strand von Barcelona City von ganz nah festhalten. Mit dem Miniatureffekt wird nur der mittlere Bereich scharfgestellt, so dass man nicht lange mit dem manuellen Fokus experimentieren muss. Dabei unterstützt die Kamera einen mit dem neuen Autofokus mit TTL-Phasenerkennung. Wovon einem gleich 39 Fokus-Messfelder mit 9 Kreuzsensoren und AF-Hilfslicht beiseite stehen. Hier kann zwischen 39, 21 oder 9 Messfelder und dem 3D Tracking gewählt werden.
Schon ging es einmal quer durch Barcelona und wir versuchten mal abseits der typischen Sightseeing Touren der Touri-Trampelpfade unsere Impressionen der City einzufangen. Den Anfang machte der Zoom Vergleich und der hat es so richtig in sich. Ja schon fast bis ins Hotelzimmer im letzten Stock haben wir es geschafft. Das Reisezoom hat gleich beim ersten Test voll überzeugt.
Weiter ging es mit der Palmenallee die direkt in die City hinein führt. Dank der Möglichkeit hier die Blende manuell bis f 36 hoch zu ziehen könnte man hier eine maximale Tiefenschärfe erzielen, wir beließen es jedoch bei Blende 8.
Am Ende der Allee befand sich ein Erlebnispark, das Riesenrad erinnerte fast schon an das Riesenrad in Wien am Prater. Erneut ließ sich dank der großen Brennweite der Bildausschnitt sehr gut bestimmen um nicht all zu viel vom eigentlichen Fokus abzuleiten. Gleich mit 39 Fokuspunkten wurde das Riesenrad auf die maximale Schärfe an fokussiert.
Endlich angekommen, ging es los um Impressionen der Straßen in Barcelona zu sammeln. Der Abend kam in schnellen Schritten und schon bald war es vorbei mit dem sommerlichen Tag. Das Auto am Straßenrand geparkt spazierten wir schon los. Hier kam das Klappdisplay mit dem Touch-Fokus in Einsatz. Die Kombination aus DSLR und teils der Verspieltheit einer Systemkamera hat wirklich Vorteile.
Noch bevor es völlig dunkel war aktivieren wir den Rot-Filter und der macht aus jedem Sonnenuntergang – „Drama pur“ Photoshop war gestern heute ist es Filterfotografie auf elektronische Weise. Schneller kann man nicht mit den Effekten jonglieren um Eindrucksvolle Bilder zu erhalten.
Jedoch auch der Automatik Modus macht seine Arbeit sehr gut, zwar sollte man beim ISO nicht immer auf Maximum gehen dennoch sind die Aufnahmen trotz Freihandaufnahmen kein Grund sie nicht vorzeigen zu wollen. Zu verdanken ist das dem verbesserten Bildstabilisator den die neue Nikon D5500 spendiert bekommen hat. Die Lichter werden vom Umgebungslicht gut eingefangen und real wiedergegeben.
So standen wir am Straßenrand und schalteten auf den Black and White Filter um. Wir kamen uns vor, als wollten wir die Zeit zurück drehen. Der Schwarz-Weiß Effekt kommt sehr gut zur Geltung und die stark frequentierte Kreuzung wirkte als wäre sie vor 30 Jahren aufgenommen worden, wäre nicht die Moderne der Fahrzeuge vorhanden.
Video Funktion der D5500
Zum Schluss kommen wir kurz zum Video. Mittlerweile ist es ein Muss, dass man neben der HDR Fotografie auch in FullHD 1080p filmen kann. Die Nikon unterstützt noch kein 4K. Ist bezogen auf das Speichervolumen und begrenzte Abspielmöglichkeiten vielleicht auch noch nicht wirklich ein Kaufkriterium.
Hier zeigt das Stereo Mikrofon sich von einer sehr guten Seite. Zwar werden die Winde nicht zur Gänze reduziert aber der Klang bleibt klar und Übersteuerungen sind kaum wahrzunehmen. Der Zoom ist in der Aufnahme nicht zu hören. Der Fokus arbeitet schnell, wenn er auch mal gern eine Sekunde benötigt bis er das Motiv bei Positionswechsel wieder trifft. Auch bei hektischen schnellen Bewegungen entstehen keine Artefakte oder gar eine starke Unschärfe. Die Aufnahmen sind wirklich einer normalen Pocketkamera überlegen. Das Video wird im .mov Format angezeigt, abgespeichert wird es im H.264 Format.
Fazit zur Nikon D5500 Touchscreen DSLR
Ein Danke geht an unseren Leser „Arne“, der für uns die Kamera mitgetestet hat.
Die Nikon D5500 ist eine echte Alternative zu den großen DSLR. Die Größe ist wirklich nahe zu perfekt und bei der Reisefotografie wirklich Klasse. Das fehlende GPS kann man verschmerzen, ob der Sonnenaufgang 500 Meter oder 1km vom Hotel entfernt aufgenommen wurde, wird nicht den großen Wurf ausmachen.
Die Serienbildfunktion mit 5 Aufnahmen pro Sekunde und die vielen Szenen und Filter Funktionen machen die D5500 wirklich zur besseren Systemkamera.
Dank der Möglichkeit von 1/4000 Sekunde bis hoch auf Bulb bei der Belichtung bringt der Kamera einen schier unbegrenzten Aufnahmebereich. Das ISO reicht von 100 – 25600, dabei sollte aber selten über 6400 hoch geschraubt werden.
Der Bildstabilisator und der Phasenfokus mit Kreuzsensoren sind wirklich eine neue Art der Fotografie in dieser Preisklasse.
Zwar rückt die neue Nikon 1 V3 der Nikon D5500 gefährlich nahe, das Gefühl mit einer DSLR zu fotografieren kann sie dennoch nicht vermitteln.
Das getestete KIT, Nikon D5500 und das Nikkor 18 – 140 mm Objektiv kostet derzeit 1200 Euro und ist wohl für alle, die nicht ständig auf Reisen die Objektive wechseln wollen bestens geeignet. Den Body selbst erhält man ab 780 Euro.
Die Bild Qualität liegt auf sehr hohem Niveau und kann sich schon mit dem Semiprofi-Bereich messen. Die Randschärfe ist wirklich mehr als Top und wird für jeden Privaten Fotografen deren bisherigen Aufnahmen teils in den Schatten stellen. Einzig im Live-View Modus wirkt die Kamera wie aus dem vorigen Jahrhundert. Hier wird der Weg über den Spiegel auf das Display und de Autofokus dann sehr lahm.
Das fehlende GPS darf man sich dann wohl bei der nächsten Kamera wieder erhoffen, warum es weg gelassen wurde ist eher als ein dickes Minus zu verstehen. Das Touch-Display reagiert sehr gut und bringt teils echten Mehrwert.
Über den Autor
Hallo in der Kamera Welt Hi, ich bin Steve: Ich fotografiere seit 2003 aktiv, sammelte meine Erfahrungen im Bereich der APS-Kameras und kam dann zu den Bridge-Kameras wo ich seit dem bei der Panasonic hängen geblieben bin. Parallel bin ich ein Fan der Outdoor-Kompakten wie von Olympus. Schwerpunkt: Panorama, Nachtaufnahmen und Unterwasser-Fotografie. Seit 2011 bin ich aktiv beim Blog smart-tech-news.eu (vorher smarttechnews.eu), und smartcamnews.eu mit dabei. Welche Art von Kameras ich auch immer in meine Finger bekomme, an Motiven fehlt es mir nie. Auch hier zu finden: https://telfner.com