Nikon D5300 – soviel DSLR wie bei einer Großen
8. Mai 2014Eigentlich hatten wir geplant mit der Nikon D5300 nach Venedig zum Karneval zu Reisen. Leider wurde unser Plan zerschlagen weshalb wir die DSLR hier in Tirol testen mussten. Doch auch dies tat dem Ganzen keinen Abbruch sodass wir die Nikon D5300 ordentlich ins Visier genommen haben.
EINLEITUNG:
Es gibt Kameras in die man sich auf den ersten Blick verlieben kann. So eine ist die D5300, kurz und schmerzlos gesagt.
Handlich, noch Kompakt und ein Könner der seinesgleichen sucht. Mit den kleineren Serien wie der 3000er Serie und auch der 5000er Serie bedient man Consumer Kunden die gerne mehr wollen oder gerade erst ins Geschäft mit der Fotografie einsteigen. Die D5300 geht noch einen Schritt weiter und integriert gekonnt Features um die Welt der digitalen Spiegelreflexkameras neben den Systemkameras besser zu positionieren bzw. interessanter zu machen. WLAN und GPS sind mit von der Partie. Ob diese Mischung gelungen ist, gleich.
Unser Testing mit der Nikon D5300 begann in Venedig. Wir wollten uns den Karneval 2014 ansehen, leider mussten wir aus privaten Gründen unterbrechen und vorzeitig abreisen. Ein paar Bilder wollen wir euch dennoch nicht aus Venedig vorenthalten. Zu schön war dort der vorzeitig schon einkehrende Frühling.
UNBOXING:
Von Nikon ist man es gewohnt, dass alles dabei ist. So war es auch bei der Nikon D5300 bei der wir neben dem Body auch noch das nagelneue 18-140 VR Objektiv mit f3.5-5.6 dazubekommen haben. Daneben liegt noch ein Kameragurt, das Ladegerät, der Akku EN-EL14a, ein USB-Kabel UC-E17, Gummiokularabschluss DK-25, der Gehäusedeckel BF-1B sowie die notwendigen Betriebsbücher.
Die Seiten der Kamera gliedern sich folgt auf:
Oberseite:
Hier befindet sich Nikon typisch alles Wichtige was ein Fotograf immer benötig. Einzig das Kontrolldisplay fiel dem Rotstift zum Opfer. Neben den P,S,A,M – iAuto, Szenen und einigen vordefinierten Motiv-Programmen wurden der Nikon D5300 auch Effekte bei gelegt. Systemkamera lässt Grüßen. Die Video Aufnahme Taste ist gleich hinter der Power/Auslöse Taste und um sich die Wichtigsten Aufnahme Infos und Belcihtungskorrekturen Anzeigen zu lassen bzw zu tätigen muss man nicht lange mit dem Finger die Taste suchen. Nikon hält alles Griffbereit zusammen. Der Blitzschuh ist selbstverständlich auch mit dabei, ebenso das Stereo Mikrofon. Neu ist das GPS und WLan.
rechte Seite:
Hier zeigt sich Nikon nüchtern, mehr als ein SD-Card Schacht der nicht doppelt Bestück ist gibt es hier nicht. Dafür unterstützt die Nikon SD Karten bis 64 GB. Die Backup Funktion wie aus der 7er Serie ist somit zu vernachlässigen. Die Daumenschiene ist sehr griffig und das Menü-Wählrad ist leichtgängig.
linke Seite:
Die Linke Seite bringt alles mit was heute eine gute Kamera auszeichnet. Neben dem USB Anschluss zum Übertragen der Bilder und auch beladen des Akkus im Gerät ist auch ein Vollwertiger HDMI Anschluss vorhanden. Auch ein Video Out dessen Kabel Nikon beilegt darf nicht fehlen. Als besonderes Highlight jedoch kann man den Mikrofon Eingang hervorheben. So ist beim Video-Dreh es möglich sich ein externes Mikrofon für optimale Soundaufnahme anzustecken.
Vorderseite:
Unverkennbar: eine Nikon erkennt man schon fast Blind. Der Handgriff der D5300 ist gut ausgeformt und lässt sich auch mit kleineren wie auch größeren Händen sehr gut halten. Einzig das Fokuslicht könnte man sich mal verdecken jedoch das ist eher unwahrscheinlich. Der Body signalisiert ist bin zwar klein, leicht und handlich aber in mir schlummert Technik die sich so manche Große wünscht.
Rückseite:
Das ist löblich, ein Klappdisplay ist wirklich nicht so oft zu sehen bei Nikon´s DSLRs. Street-Fotografen und wer gerne mal aus ungewöhnliche Perspektiven Fotografien möchte wird dieses Display lieben. Auch Selfies sind mit der Nikon D5300 möglich. Sehr gut: das Display lässt sich zur Gänze Drehen und ermöglicht so das Display zum Body zu drehen und schützt so vor unliebsamen Kratzern beim verstauen in den Taschen.
HANDLING:
Wer bei DSLR Kameras erwartet sie seien so kompakt wie Kompaktkameras ala Olympus TG-2 oder so handlich wie die Olympus E-P5 der wird enttäuscht sein. DSLR Kameras sind nun mal nicht so kompakt wissen aber gekonnt ihr können in Szene zu setzten.
So weiß auch die D5300 zu gefallen und ist mit einer Größe von ca. 98 x 125 x 76 mm und einem Gewicht von ca. 530 g mit Akku und Speicherkarte gleich als Kompakte abgestempelt. Es ist wirklich so als hätte man keine DSLR in der Hand. Gerade mit kleineren Händen ist es oft schwierig den richtigen Halt zu finden. Bei der D5300 kommt man gerade noch so richtig um den Haltegriff herum sodass man die Kamera sehr gut in der Hand hält. Auch mit dem montierten Objektiv wird sie nicht kopflastig. Sie lässt sich super führen und ist auf Städtereise der ideale Begleiter. Weiters wird sie durch einen internen Blitz mit einer Leitzahl von ca. 12 aufgewertet.
Die verwendeten Materialien sind nicht so hochwertig wie bei der Nikon D7100 und auf den Spritzwasserschutz hat man verzichtet. Nichts desto trotz muss man Nikon für die tolle Verarbeitung loben. Consumerbereich? Nein wohl eher mehr. Sie stellt sozusagen die Brücke von der Einsteiger- zur Amateurkamera dar.
Mit intelligenten Automatiken, Halbautomatiken (Szenemodis) und natürlich dem manuellen Modus (PSAM) bietet die D5300 alles, was Fotografen heutzutage so brauchen. Neben den ganzen Einstellungen befinden sich aber noch 5 Motivprogramme mehr auf dem Einstellrad.. Der Modus Szene verbirgt dann zusätzlich 11 weitere. Wer jetzt denkt, meine Systemkamera hat noch dazu Effekte den muss ich enttäuschen denn auch die Nikon D5300 hat solche Features mit an Bord. Insgesamt 9 wie der Miniatureffekt oder HDR-Gemälde haben ihren Platz auf der Kamera gefunden. Im Grunde genommen muss man sagen, kennt man die 3er oder 5er Serie von Nikon dann kennt man die D5300 genauso. Es hat sich zur Nikon D5200 nichts verändert. Alles ist da wo es hingehört.
SENSOR / VERSCHLUSS / ISO:
Die D5300 ist eine waschechte DX-Kamera. Das heißt der Sensor ist ein APS-C Sensor in der Größe von 23,5 x 15,6 mm und einer Auflösung von 24,2 Megapixel. Es dürfte der Gleiche wie beim großen Bruder der Nikon D7100 sein d.h. es fehlt der Tiefpassfilter der dazu führen soll den Moire Effekt zu reduzieren.
Ein weiteres Highlight sind die 39 Messfelder die sich je nach Belieben auf automatische Messfeldsteuerung oder fest auf 39, 21, neun oder nur ein Messfeld einstellen lassen. Ein 3D-Tracking versteht sich für Nikon von selbst. Den Fokus kann man ebenfalls getrost der Kamera überlassen. Sie beherrscht die Automatik oder man wählt Einzel- oder kontinuierlicher Autofokus. Einzelfeldpunkte kann man per Wegekreuz auf der Rückseite des Bodys selbst verstellen.
Die Belichtung lässt sich in wählbaren Stufen als 1/3 oder als ½ Stufen anpassen. Beim ISO Bereich wird man bei schlechten Lichtverhältnissen nicht vor unlösbare Aufgaben gestellt. So ist es ein leichtes den ISO von 100 – 25.600 einzustellen. Leider beginnt das Ganze bei ISO 1600 schon etwas zu rauschen.
Zur Belichtungsmessung benutzt die Nikon D5300 den bekannten RGB-Sensor mit 2016 Pixeln und nachgeschaltetem Motiverkennungssystem. Dazu gesellen sich folgede Messungsmodi, Matrixmessung, mittenbetonte Messung und die Spotmessung.
DISPLAY:
Das Display möchten wir besonders erwähnen zumal dieser klappbar ist und beim Knipsen außerordentlich hilft. Wer meint dieser können nur nach unten oder oben gekippt werden täuscht sich den Selfies sind mit der Nikon D5300 durchaus möglich. Im Gegensatz zur Nikon D5200 ist er ein wenig gewachsen und misst nun 8,1 Zentimeter in der Diagonale und entspricht dem Seitenverhältnis des Sensors von 3:2.
Beim Spiegelreflexsucher wurde auf das 0,82-fache vergrößert. Die Bildabdeckung blieb bei 95%. Fehlsichtigkeit kann durch die Dioptrienanpassung von –1,7 bis +1,0 passend eingestellt werden. Der LiveView Modus kann nun wunderbar als Hilfe herangezogen werden denn das Seitenverhältnis ist 3:2 und entspricht dem des Sensors.
Insgesamt löst das Display mit 1.036.000 Pixel auf d.h. er ist scharf und überaus hell. Ein Verstellung der Helligkeit von -5 bis +5 Stufe ist möglich. Sonnenlicht macht ihm nichts aus. So lassen sich auch Bilder im Nachhinein bearbeiten und betrachten.
OBJEKTIV:
Das brandneue 18-105 – f.3.5-5.6 VR Objektiv von Nikon war mit dabei. Dieses Teleobjektiv hat uns vollkommen überrascht. Der leise und schnelle Autofokus war immer treffsicher. Mit diesem Objektiv lässt sich nicht nur bei Städtetrips was einfangen sondern auch Makroaufnahmen gelingen wie wir testen konnten.
Insgesamt löst das Objektiv sehr fein auf. Ausfahren und Einfahren des Zooms geschieht ohne großen Kraftaufwand. Der Bildstabilisator, bei Nikon VR genannt, reagiert auf feinste Bewegungen. Zittern bei Kälte kein Problem. Für Hobbyfotografen ist das 18-140 mehr als ausreichend. Über die gesamte Blendenzahl bleiben die Bilder sauber, lassen wir Laborwerte außen vor.
MENÜ:
Wir sind inzwischen sehr von dem Nikon Menü angetan. Es ist besser strukturiert als bei Canon Kameras. Die grafische Darstellung lässt uns nur so gucken denn die Räder am Display zeigen uns alle notwendigen eingestellten Werte. Grundsätzlich findet sich jegliche Einstellungsmöglichkeit sehr elegant. Egal ob für die Aufnahme, die Wiedergabe, den Autofokus, die Bildbearbeitung. Es ist alles da und kann selbsterklärend eingestellt werden.
Hier ist ein deutlicher Unterschied zur 3er Serie die für den Einsteiger gedacht ist zu sehen. Irgendwie muss man sich mit der 5er Serie abheben. Besonders kommod zum Einstellen ist die Taste “i”. Mit dieser ist es möglich schnell die Übersicht auf dem Display aufzurufen. Zu sehen bekommt man dann neben der Bildqualität, ISO, HDR, D-Lightning, Picture Control und Bracketing natürlich auch den Weißabgleich.
Besonders hervorheben möchte ich das Bracketing. Wieder ein Punkt der für die 5er anstatt für die 3er Reihe spricht. Beim Bracketing stehen einem 3 verschiedene Belichtungsreihen zur Verfügung. Welche im Kurzmenü zu sehen sein soll muss vorab schon im Hauptmenü festgelegt werden.
Beim HDR geht man gleich vor. Leider schaltet sich das HDR nach jeder Aufnahme ab und muss immer wieder neu aktiviert werden. Glaubt es uns das ist mühsam und sollte beim nächsten Update verbessert werden. Bei den anderen Modis ist das nicht so nervend. Beim Picture Control oder der Active D-Lightning Geschichte bleibt der Modus immer an. Ansonsten gibts im Großen und Ganzen nicht viel zu meckern. Zur Veranschaulichung natürlich ein paar Bilder.
BILDQUALITÄT:
Wie ihr in unserem fotografischen 1 Mal 1 schon lesen konntet ist nicht alles von der Kamera abhängig. Ich würde frech behaupten vom Fotografen. Doch auch das Objektiv ist wichtig und dieses mit 18-140mm Brennweite trumpft bei uns im Test auf. Als Hobbyfotografen müssen wir der Nikon D5300 eingestehen dass sie eine absolut tolle Kamera mit einer sehr guten Bildqualität ist.
Diese Gene hat sie vermutlich von der Nikon D7100 geerbt die den selben Sensor im Inneren aufweist. Ob der Tiefpassfilter bei bestimmten Bildern was bringt konnten wir nicht unbedingt feststellen. Er soll den Moire Effekt verringern. Das Rauschen hält sich unserer Meinung nach bis zu ISO 800 ab ISO 1600 ist es dann nicht mehr zu verstecken, wenn auch noch nicht so stark. Bilder bei Nacht oder schwacher Beleuchtung sind somit so gut wie im Kasten.
GPS UND WLAN FUNKTION:
Endlich hat man bei Nikon die Zeichen der Zeit erkannt und auch den DSLR Kameras so was spendiert. Vielen war es schon lange ein Wunsch mit ihrer DSLR sozusagen Geotagging zu betreiben. Aber auch die WLAN Funktion, mit der man das Smartphone mit der Kamera verbinden kann ist eine super Sache. Die App, Nikon Wireless Mobility Utility, muss dafür aus dem Store geladen werden.
Fernauslöser können durch das App zu Hause bleiben. Man muss also nur das Smartphone an die Kamera koppeln, die Kamera auf das Stativ montieren und per App fernauslösen. Leider kann man nur mit Tablet und Smartphone eine solche Verbindung aufbauen. PC oder andere Geräte bleiben außen vor, schade. Für mehr ist die App im Moment leider nicht zu gebrauchen. Wie ich Nikon kenne wird sich das aber bald ändern.
VIDEO:
Ein Modus der immer mehr genutzt wird. Warum eigentlich noch eine Videokamera kaufen wenn auch die DSLR schon so toll filmen kann? Auch die D5300 filmt in FullHD mit einer Auflösung von 60 Bildern/Sekunde. Das reicht um flüssige Videos zu erstellen.
Leider funktioniert die Videoaufnahme nur im LiveView Modus. Das ist deshalb blöd da der Autofokus hier etwas zu langsam ist und recht schlecht reagiert. Auch den Ton, obwohl in Stereo, ist besser recht als schlecht doch hat man mitgedacht und es ermöglicht ein externes Mikrofon anzuschließen.
GESCHWINDIGKEIT:
Nimmt man im JPEG Format auf so ist so einiges möglich. Der Expeed 4 Prozessor sorgt für den Vortrieb von bis zu 5 Bilder/sec. Nach ca. 6-7 Sekunden war aber aus. Der Pufferspeicher brauchte eine Pause. Im RAW Format ging dies wesentlich schneller. Etwa nach 2 Sekunden mussten wir eine ungewollte Pause einlegen.
FAZIT:
Mit der Nikon 5300 ist der würdige Nachfolger der D5200 gefunden. Die Bildqualität hat nicht nur wegen der 24MP und dem fehlenden Tiefpassfilter zugelegt, nein auch der Autofokus macht seine Arbeit wesentlich schneller. Auch wenn zur Oberklasse nur das bessere Gehäuse und Kontrolldisplay fehlt ist die Nikon D5300 ihr Geld allemal wert. Wir hatten mächtig Spaß mit der GPS und WLAN gestützten Nikon D5300 und wollten sie sofort behalten. Es muss also ab nun kein spezielle Systemkamera sein wie z.b. die Samsung NX300.
Quelle: Nikon