Nikon W300 Outdoor Kamera zwischen Hawaii und Gebirgssee
17. Juli 2018Die Nikon W300 geht den Trend weiter und lässt nicht locker die Spitze stets ein Stück höher zu legen, um die beste Outdoor Kamera sein zu wollen. Die Nikon W130 (zum Test) konnte schon überzeugen, somit war es uns eine Freunde mit der W300 gleich so richtig in die Saison des Tauchens zu starten. Der Langzeittest mit der Nikon W300.
Wer nur grob das Datenblatt überfliegt, wird nicht so gleich den Unterscheid ausmachen. Man mag glauben, die Ecken in der Front wurden entfernt und die Form wurde leicht überarbeitet, fertig war die neue Outdoor Kamera. Ganz so war es dann am Ende doch nicht. Als Beispiel hier eine Collage links die orange W130 und recht die neue schwarze W300.
Mit der Nikon W130 waren wir zum einen beim Sightseeing in Slowenien und im Anschluss im Gebirgssee am Achensee in Tirol, mit SETFUN am Weg. Die W300 durfte mit ins warme Wasser von Hawaii und ein bisschen dort die Flora und Fauna auf der Vulkaninsel erkunden. Am Ende musste die Nikon W300 Outdoor-Alles-Könner auch dem kalten Wasser des Gebirgssees über sich ergehen lassen.
Wir waren erstaunt, wie Treffsicher die Kamera im Automatik Modus ist. Aber schauen wir uns die Kamera zuvor von allen Seiten an. Einiges wurde dann doch überarbeitet und verbessert.
Wir nehmen die Kamera aus der Verpackung. Schon fällt es auf: robust und dennoch klassisch im Design einer heutig modernen Kompakt Kamera. Die W300 ist etwas rundlicher geworden. Ihr maskulines Auftreten wie es ihr Vorgänger noch machte, wurde leicht glattgebügelt.
Auf der Rückseite geht es gewohnt eng zur Sache… Dabei lässt sich die Kamera leicht mit dicken Handschuhen bedienen. Ein 4 Wege-Steuerkreuz bringt einen durch das Menü. Jede Taste ist mit einer Schnellzugriff-Funktion belegt. Blitzsteuerung, zeitversetzte Auslösung, Belichtungseinstellung und Makro. Mit der mittleren Taste werde alle gewählten Funktionen und Optionen bestätigt. Sogleich darunter sind 2 Tasten, die einen ins Hauptmenü bringen und daneben der Mülleimer (Lösch-Funktion). Darüber die Bild und Video Aufnahme Ansicht Taste und eine Taste für den Szenen-Modus in grün markiert.
Sehr gut gefällt, dass die Zoom-Wippe auf die Rückseite gelegt wurde. Dies ermöglicht die Bedienung mit dem Daumen und per Handschuhe. Ebenso lässt sich so die Kamera gut halten. Die 4K Video Aufnahme Taste ist sogleich daneben angebracht.
Das Display löst wie gewohnt mit 960.000 Pixel auf 3 Zoll auf und ist fix im Gehäuse integriert. Fotografieren aus verschiedenen Postionen und Blickwinkeln ist so nicht möglich. Wohl auch im Outdoor-Sport weniger oft die Zeit bleibt – hier zählt anvisieren, abdrücken und weiter. Dafür ist sie auch gedacht die W300. Natürlich ist auch ein GPS, WLAN und Bluetooth verbaut. Neben GPS getrackte Bilder können die, dank passender App, sogleich per Smartphone im Social Media geteilt werden. Neben der Power-Taste und dem Auslöser sind die beiden Stereo-Mikrofon auch oben verbaut. Sehr fein sind die Kanten mit einer geriffelten gummierten Fläche versehen. So wird das Handling nochmals verbessert.
Beibehalten wurden auch die Funktionstasten an der linken Gehäuseseite. Dessen Funktionen von oben heraus wie folgt sind.
Die Oberste der Tasten ermöglicht die Übersicht von Kompass-, Druckmesser- sowie Positionsdaten Anzeige. Mit der nächsten folgenden Taste wird ein minimiertes Kameramenü aufgerufen. In dem man anhand per am Gehäuse antippen, sich durch das Menü durch hüpft und man so zwischen Foto und Video und dessen Filter und Szenen wechseln kann. Die Unterste Funktionstaste wird zum Ein- und Ausschalten der LED Leuchte auf der Frontseite benötigt.
Wie hält die Nikon W300 das alles nur aus, was man so alles über die Kamera so hört. Wasserfest bis sagenhaften 30 Meter ohne extra Gehäuse. Sturzfest aus 2 Meter Höhe. Ein innenliegendes 5fach Zoom mit Lichtstärke f2,8. Einen 1/2,3-Zoll-CMOS-Sensor mit 16MP Auflösung. Um diese Technik gut zu schützen wurden extra dicke Gummilamellen eingebaut. Auch der Verschluss ist durchdacht. Durch einen Druck-Dreh-Verschluss wird sichergestellt, dass ein versehentliches Öffnen verhindert wird. Hinter dieser Klappe findet man neben dem Akku und SD Card, den Micro-HDMI und Ladeanschluss.
Alle technischen Daten können hier nachgelesen werden. Die wichtigsten Listen wir mal auf.
- NIKKOR-Objektiv mit optischem 5-fach-Zoom
- 1:2,8 bis 1:4,9
- 1/2,3-Zoll-CMOS-Sensor, Gesamtpixelzahl: ca. 16,79 Millionen
- AF mit Kontrasterkennung
- 1/1.500 bis 1 s; 1/4.000 s
- Elektronischer Kompass
- Bluetooth, Wi-Fi,
- Barometer,
- GPS, Höhenmesser, Tiefenmesser
Das Können der Nikon W300 im Outdoor-Diving-Sport
Nun wird es Zeit für ein Check, ob die technischen Daten am Papier auch im realen Umfeld halten, was Sie versprechen. Die Vorgänger AW130 überzeugte bereits. Finden wir bei der neuen AW300 echte Ecken und Kanten. Es war schwer. Hier hält man einen echten Allrounder in der Hand.
Der Taucher von SETFUN Tauchclub war begeistert. In der Regel mit Tausendeuro teurem Equipment stets im Wasser, gefiel ihm die Handlichkeit und Einsatzvielfälligkeit der Nikon W300. Sie passt hervorragend in die Jackettasche, hält auch bei tieferen Tauchgängen bis 30 Meter mit und ist nicht nur als Backup-Kamera bestens geeignet.
Gerade wer viel und oft mit großem Equipment taucht, ist nicht immer dazu in der Lage einen Schnappschuss abzugeben. Zu unhandlich ist die gesamte Ausführung, schwer und meist im Manuellen Modus mit Blitz und LED Lichtern gekoppelt, nicht sogleich optimal auf das eben Geschehene ausgelegt. Da musste immer wieder in Hawaii die Nikon W300 aushelfen. Gerade so grandiose Begegnungen, wie mit Delphinen, muss eine flotte Kamera herhalten. Keine Frage, die Kamera hier im Bild ist die Sony Alpha 6500 mit allem Drum und Dran was man sich wünschen könnte, am Ende siegte hier die Nikon W300.
Was auf Grund der nicht manuell regelbaren Blende und Farbverlauf-Filter hier sogleich auffällt ist der relative hohe Blau Anteil im Bild. Natürlich, wir sind im Wasser und gucken nach oben, jedoch die Nikon W300 nimmt so alle möglichen Farbelemente heraus. Das Bild ist sehr gut, nur so Ton in Ton war es dann doch nicht. Mit Programmen wie ACDsee Pro lassen sich ein wenig die Parameter noch anpassen. Am Ende bleib es bei einer schönen Erinnerung und die zählt bekanntlich mehr.
Die Nikon W300 schlug sich wirklich gut und machte jeden Divetrip mit. Auch als wir zu den Tigerhaien unterwegs waren, musste die Nikon dabei sein und siehe da, wir hatten Glück. Ein Tigerhai, nicht gerade weit an uns herangekommen, dennoch nah genug um Respekt zu bekommen. Gut 2,5 Meter lang und pfeilschnell kam er aus der Dunkelheit hervor und kaum gesehen war er wieder fort. Ein Foto haben wir erstellt. Keine Frage, hier waren die Augen eher auf den Tigerhai und nicht auf die perfekte Ausrichtung der Kamera gerichtet. Stolz auf den Schnappschuss sind wir dennoch.
Wenn man der Nikon W300 und deren Linse zu nahekommt, wird es aber so richtig Top. Hier spielt der automatische Szenen-Modus seine Stärken aus und wechselt gekonnt vom UW-Modus in den Makro-Modus. Und das war auch gut so, denn ansonsten wäre das Bild wohl so schnell sich die Szene ergeben hat, völlig danebengegangen. Erneut war es die Nikon W300 und nicht das große UW-Kamera-Set die diese Szene festgehalten hat. Denn Schnorcheln, dafür ist die kompakte Bauart der Nikon bestens geeignet. Hervorragend getroffen würden wir mal sagen, eine echte Hawaiianerin vor die Linse bekommen.
Genug im warmem Wasser vor Hawaii sich vergnügt. Die Nikon AW130 war auch schon mit uns in Tirol im Gebirgssee Achensee und da musste die Nikon AW300 auch hin. Nur wer auch kaltem Wasser gewachsen ist und sich mit Handschuhen gut bedienen lässt, darf sich echte Allrounder im Kompaktkamera-Segment für Outdoor Kameras nennen.
Tauchen im Achensee Tirol
So ging es bereits wenige Tage nach dem Urlaub in Hawaii schon los und anstelle 32 Grad warmen Wasser und kurzer Shorty hieß es nun 6 Grad und dick anziehen. Die Sicht bekannt hier im See, lag unter 5 Meter und dennoch wollten wir hinab tauchen.
Das obligatorische Selfie um die Funktionstüchtigkeit der Kamera zu checken, musste sein. Es zeigte sich rasch, kaltes Wasser mag die Nikon zwar, aber ihre Spritzigkeit ging verloren. Und gerade der Fokus ist langsam geworden. Wie schon im Meer ab 15 Meter tiefe wo alles nur mehr blau in blau abgelichtet wurde, ist im See nun der Grünton, der hier die Farbe vorgibt. Keine Frage es ist hier alles grün um einen herum und die Sicht ist bescheiden. Waren wir schon mit andere Modellen hier im Wasser und sind daher schon etwas erprobt mit dem Umgang bei kalten Gewässern, war es eher ein „ Aha“ Erlebnis.
So blieben wir auf Grund der Sicht und frische im Wasser. Es war ja doch bereits Ende Oktober über der 20 Metermarke. Auch hier gab es genug anzusehen, und wir hatten mehr Spaß im Wasser als hier einen reinen technischen Test-Tauchgang zu absolvieren. Wir trauten unseren Augen nicht, gibt es also doch Süßwasserhaie hier in Tirol? Wir fanden den süßen eher zahmen Hai in gut 12 Meter Tiefe. Den einen oder anderen Annäherungsversuch wagte er wohl. Und er verlor am Ende die Kampfes Lust und wir mussten den Hai seine Kiemen spülen.
Fazit zur Nikon W300 Outdoor Kamera
Auch wenn wir unzählige Landschaftsaufnahmen erstellten, und hier macht Nikon nicht so schnell einer was vor. Es bei der Outdoor Kamera mit der Aufschrift bis 30 Meter wasserfest doch der Fokus im Test auf unter Wasser gelegt werden sollte. Schadedas nur eine Blende von f2,8 verbaut wurde, denn im Wasser zählt jede Blende und andere Hersteller punkten hier mit f2,0 und auch f1,8. Auch der eher starre Automatik-Modus der im Wasser so rein gar keine Optionen manueller Eingriffe zulässt, bremst die Nikon W300 aus. Sie ist super flink, der Fokus treffsicher und die Bildqualität sofern die Umgebung es zulässt wirklich für eine Kompaktkamera top.
Eine klare Kaufempfehlung erhält die Nikon W300 dennoch, eine Kamera mit so viel Power in der Ausdauer mit dem Akku, der 4K Video Funktion, der Möglichkeit auch mal als Sporttaucher bis 30 Meter die Kamera immer dabei haben zu können und beim Wandern und einfach Spaß am Strand. Die Nikon W300 lässt keinen in Stich.
Quelle: Nikon